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Wasserwelt Erde



Ohne Wasser ist Leben undenkbar. Es ist wichtiger als Öl, doch während die einen jeden Tropfen zu schätzen wissen, verbrauchen und verschmutzen die anderen unser Lebenselixier ohne an die Folgen zu denken. Grund, auf unserem sechsten Ökomarkt & Eine-Welt-Bazar mehr als einen Blick auf Wasser zuwerfen. Im Jahr 2000 veröffentlichten wir u.a. folgenden Artikel zum Thema Wasser:












Jeder Tropfen zählt – Wasser im Nord-Süd-Vergleich












Wasser – das „blaue Gold“



Informationen zum Thema:

Infostelle „Dritte Welt“

medico



Es fließt in manchen Regionen dieser Welt zu reichlich, vielfach aber zu knapp, mal als lebensspendender Segen, mal als unheilbringender Fluch, leider zunehmend verunreinigt und oft ursächlich für grenzüberschreitende Konflikte. Und jeder Tropfen dieses kostbaren Lebenselixiers zählt in der Bilanz einer in Frage gestellten zukünftigen Erde! Weltweit gibt es eine rivalisierende Nachfrage nach Wasser, die tendenziell steigt mit wachsender Bevölkerung, zunehmender Verstädterung und wirtschaftlichem Wachstum. Im Jahr 2050 wird fast jeder vierte Mensch auf Erden in einem Land leben, das unter Wasserknappheit leidet.












Die Süßwasservorrräte machen nach Angaben von Wissenschaftlern nur etwa 3% der gesamten Wassermenge auf der Erde aus. Vor diesen Vorräten liegen 2% fest in den Polkappen, in tiefen Grundwasseradern und in Gletschern. Nur 1% der Gesamtwassermenge steht den Lebewesen zur Verfügung, in der Atmosphäre und in Flüssen, Seen und Bächen.












Seit dem vergangenen Jahrhundert hat sich die Zahl der Menschen auf der Erde verdreifacht, der Verbrauch an Trinkwasser stieg in diesem Zeitraum aber um das Zehnfache.












„Mein Wasser kommt aus dem Hahn...“






Während jeder Bundesbürger täglich etwa 128 Liter Wasser verbraucht, verfügt rund ein Viertel der Weltbevölkerung nicht einmal über 20 Liter am Tag. Wasserknappheit ist nicht nur ein regionales Problem von Dürreregionen, sondern auch ein Zeichen von Überkonsum der reichen Länder. Die Förderung von Rohstoffen – wie z.B. von Eisenerz in Brasilien für ein Duisburger Stahlwerk – ist mit Umweltschäden für amazonische Gewässer verbunden. Der Raubbau an den tropischen Regenwäldern beeinflusst das Weltklima und dessen Niederschläge. Die Erwärmung der Erdatmosphäre begünstigt die Ausweitung von Wüsten und läßt einen dramatischen Anstieg des Meeressspiegels befürchten.












Durch unseren Konsum von agrarischen Gütern aus der „Dritten Welt“ wird dort viel Wasser für deren Erzeugung verbraucht. Z.B. erfordert die Produktion eines Pfundes Röstkaffee 70 Liter oder eines Liters Orangensaft 22 Liter Wasser im Erzeugerland selbst.












Somit verbrachen wir direkt oder indirekt als BürgerIn eines der reichen Industrieländer mehr Wasser als uns im Sinne gleich verteilter Ressourcen im Weltmaßstab zusteht.












Wasser als Gesundheitsfaktor






Etwa 1,1 Milliarden Menschen in 80 Ländern der Welt haben keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser. Man schätzt, dass 95% des Trinkwassers in den armen Regionen der Welt nicht gereinigt sind. Vier Fünftel aller Krankheiten in den sogenannten Entwicklungsländern gehen auf verunreinigtes Wasser zurück (z.B. Durchfall, Cholera, Typhus u.a.).












Nach UNICEF-Angaben sterben jedes Jahr vier Millionen Kinder an Krankheiten, die auf schmutziges Wasser und mangelnde Hygiene zurückzuführen sind. D.h.: Alle acht Sekunden verliert ein Kind durch verseuchtes Wasser sein Leben.












Frauen tragen die Last






Weltweit decken zwei Drittel aller Haushalte ihren täglichen Bedarf an Wasser aus Quellen, die sich außerhalb ihres Hauses befinden. Traditionell gehört das Wasserholen meistens zu den Pflichten von Frauen und Mädchen. Brunnen und Wasserlöcher liegen z.B. in Afrika häufig kilometerweit entfernt vom Dorf. UNICEF schätzt, dass die Trägerinnen dort jährlich 40 Milliarden Stunden mit dem Holen gefüllter Wasserkrüge und Kanister verbringen, die im Durchschnitt 10 bis 15 kg wiegen. Körperliche Anstrengung, gesundheitliche Schäden und der zeitliche Verlust gehen auf Kosten der Mädchen und Frauen.












Wasser ist Konfliktstoff






In vielen Regionen der Erde herrscht Trockenheit. Dort ist Wasser ein sehr kostbares Gut, das es gerecht zu verteilen gilt. Immer häufiger ist diese gerechte Verteilung jedoch gefährdet, werden Flüsse umgeleitet, werden Dämme gebaut, die andere Regionen von der Lebensader Fluss abschneiden, und Wasser macht bekanntlich nicht an politischen Grenzen Halt.












Global existieren mehr als 240 grenzüberschreitende Flüsse, von deren Wasser etwa 40% der Erdbevölkerung leben. Ein riesiges Konfliktpotential, wollen doch alle Nationen ihre Versorgung mit dem immer rarer werdenden Nass gesichert wissen.












In der östlichen Türkei liegen die Quellen von Euphrat und Tigris. Mit hydraulischen Schiebern seiner Staudämme entscheidet die Türkei auch über den Pegelstand der Flüsse Syriens bzw. Iraks und damit darüber, wieviel Wasser in die Nachbarländer fließt. Wasserrechte werden auch in anderen Ländern als politischer Zündstoff immer brisanter.












„Der nächste Krieg in der Region des Nahen Ostens wird nicht um Öl, sondern um Wasser geführt werden“, prophezeite der ehemalige UN-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali.












Der Verbrauchertipp






Wir müssen nicht unbedingt zweimal am Tag duschen, jeden Tag den Rasen sprengen und jede Woche unser Auto waschen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser ist mehr denn je eine globale Herausforderung, aber auch die individuelle Aufgabe eines jeden. Ein dazu passendes Sprichwort der Inkas heißt: „Kein Frosch trinkt den Tümpel leer, in dem er lebt.“












Martin Schaper






Infostelle „Dritte Welt“ des ev. Kirchenkreises Duisburg-Süd



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